Schön, dass Sie sich für unser Pädagogisches Konzept interessieren. Wir möchten es Ihnen hier in voller Länge aufzeigen, damit Sie sich selbst ein Bild machen können. Klicken Sie einfach auf die violett hinterlegten Überschriften. Die Texte klappen sodann auf. Gern stehen wir Ihnen auch für ein persönliches Gespräch zur Verfügung, um Inhalte zu vertiefen und Rückfragen zu klären.

Wesentlich ist, dass das Kind möglichst viele Dinge selbst entdeckt. Wenn wir ihm bei der Lösung aller Aufgaben behilflich sind, berauben wir es gerade dessen, was für eine geistige Entwicklung das Wichtigste ist. Ein Kind, das durch selbständige Experimente etwas erreicht, erwirbt ein ganz andersartiges Wissen, als eines, dem die Lösung fertig geboten wird.
(Emmi Pikler)

Unser Pädagogisches Konzept

Der evangelische Kindergarten „Sonnenblume“ wurde 2003 in MelleWellingholzhausen eröffnet. Die Trägerschaft übernahm bis zum Jahre 2016 die Ev.- luth. Kirchengemeinde St. Petri in Melle. 2016 wurde der Kindergarten in die Trägerschaft des Ev. luth. Kirchenkreises Melle-Georgsmarienhütte überführt. Eine weitere Kindertagesstätte in kath. Trägerschaft, die Grundschule des Ortes sowie das Sportgelände mit großer Turnhalle befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft. Der Ort verfügt über einen alten Ortskern, sowie mehrere Baugebiete, Geschäfte und Einkaufsmöglichkeiten. Die Menschen führen ein aktives Gemeinde- und Vereinsleben.

Die Kindertagesstätte wird als fünfgruppige Einrichtung mit einer 25köpfigen, altersübergreifenden Gruppe für 2-6jährige Kinder, einer 17köpfigen Integrationsgruppe für 3-6jährige Kinder, einer 10köpfigen Gruppe für 3-6jährige Kinder und zwei Krippengruppen mit jeweils 15 Kindern geführt. Im Kindergarten gibt es zwei Etagen. Man betritt das Haus durch einen Windfang und kommt in einen großen Flurbereich, an den eine Küche, drei Gruppenräume, sowie die Waschräume mit Wickelbereichen angrenzen. Eine Kindergartenbücherei, Büro und Abstellraum runden das Raumangebot in der unteren Etage ab. Über eine Treppe im Gruppenraum gelangen die Kinder jeder Gruppe auf die große Empore. In der oberen Etage befinden sich drei Abstellräume, ein Snoezlenraum, das Kinderatelier sowie die große Mehrzweckhalle. Die Krippengruppen sind derzeit als Übergangslösung in einem Containergebäude untergebracht. Dort stehen zwei Gruppenräume, ein Schlafraum, zwei Waschräume, ein Kinderatelier, eine Küche, ein Mitarbeiterzimmer und ein Hauswirtschaftsraum für die Betreuung der Kinder zur Verfügung. Die Kindertagesstätte bietet Platz für 82 Kinder.

Der Außenbereich des Kindergartens ist naturnah gestaltet. Er bietet Spielmöglichkeiten auf verschiedenen Ebenen. Ein Kletterberg mit Rutsche, Treppe, Kletterbaum, Tunnel und Sandkasten bilden das Herzstück der Außenfläche. Schaukel, Weidentunnel, Balancierbalken, Holzpferd sowie gepflasterte Flächen für das Spiel mit Bobbycar und anderen Fahrzeugen ergänzen den Spielbereich. Tische, Bänke und Baumstämme bieten Möglichkeiten zum Verweilen. Die Anlage ist so konzipiert, dass die Kinder sich bei Bedarf zurückziehen und verstecken können. Mit Hilfe unterschiedlicher Bepflanzungen und Bodenbeläge, durch die Beschäftigung mit Hochbeeten sowie mit dem von Kindern und Vätern gebauten Insektenhotel mit Dachbegrünung, können vielfältige Naturerfahrungen gemacht werden. Im Sandkasten können die Kinder unter einem Sonnensegel mit Sand und Wasser und einer Außenküche spielen. 

Die Krippengruppen verfügen über einen separaten Spielbereich mit Nestschaukel, Rutsche, Kletterturm, Sandkasten, einem Baumstamm sowie mehreren Baumstümpfen zum Balancieren und Draufsitzen, einem Spielhäuschen, zwei unterschiedlich großen Holzpferden, einer Außenküche und einem Weidenzelt. Vielfältiges Spielmaterial im Kindergarten- und Krippenbereich trägt zur Belebung der Spielsituationen im Freien bei. Der angrenzende große Sportplatz sowie die Beutling-Sporthalle werden von allen Kindern für großräumige Bewegung genutzt. 

Sowohl im Kindergarten als auch in der Krippe wird den Kindern durch regelmäßige Pflanzaktionen in den Hochbeeten die Möglichkeit eröffnet, das Wachstum von Pflanzen und Gemüsen, wie zum Beispiel von Radieschen oder Möhren, zu beobachten. Johannisbeeren, Stachelbeeren und Brombeeren wachsen an einer geschützten Stelle im Freigelände. Diese werden von Erzieherinnen und Kindern im Sommer abgeerntet und verarbeitet. Ebenso befinden sich ein Apfelbaum und ein Pflaumenbaum auf dem Gelände, deren Früchte im Herbst auf vielfältige Art und Weise verwendet werden. 

 

Öffnungszeiten des Kindergartens

Der Kindergarten ist geöffnet von 7.30 Uhr bis 15.00 Uhr.
Die Grundbetreuung der Kindergartenkinder findet statt von 8.00 Uhr bis 13.00 Uhr, in den Krippengruppen von 8.00 Uhr bis 14.30 Uhr oder von 8.00 Uhr bis 12.30 Uhr.
Sonderöffnungszeiten sind für die Ganztagskrippe und die beiden Kindergartengruppen ab 7.30 Uhr sowie bis 15.00 Uhr möglich. Die Kinder der zweiten Krippengruppe können Sonderöffnungen von 7.30 Uhr bis 8.00 Uhr nutzen.
Alle Kinder können für die Teilnahme am Mittagstisch angemeldet werden.

 

Schließungszeiten

Während der Schulferien im Sommer bleibt die Einrichtung drei Wochen geschlossen. Beginn des Kindergartenjahres ist am 1. August jeden Jahres, das Jahr endet am 31.Juli des darauffolgenden Jahres. Weitere Schließungszeiten können sich an Brückentagen und bei Teamfortbildungen ergeben. Zwischen Weihnachten und Neujahr bleibt die Einrichtung geschlossen. Alle Schließungszeiten werden den Eltern rechtzeitig mitgeteilt. 

 

Personal

Das Team des Kindergartens setzt sich wie folgt zusammen:

  • Eine Leiterin, Kindheits- und Sozialwissenschaftlerin M.A.,
  • 13 Erzieherinnen,
  • zwei heilpädagogische Fachkräfte,
  • zwei Erzieherinnen als feste Vertretungskräfte, 
  • eine Fachkraft für Sprachförderung,
  • zwei Raumpflegerinnen,
  • zwei Hauswirtschaftskräfte und
  • zwei Hausmeister. 

 

Die Zusatzqualifikationen der Fachkräfte:

  • Lerntherapie
  • Fachausbildung für die Betreuung der unter Dreijährigen
  • Zertifizierungen für alltagsintegrierte Sprachförderung
  • Zertifizierungen für Reggio-inspiriertes Lernen
  • Pädagogische Kreativitätstherapie
  • Psychomotorik
  • Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO 9000f:2008 (QMSK)

 

Gruppen

  • Integrative Gruppe (Sonnengruppe)
  • Altersübergreifende Gruppe (Blumengruppe)
  • Kindergartengruppe mit 10 Kindern (Sonnenblumengruppe)
  • Sonnenkrippe (Halbtags)
  • Blumenkrippe (Ganztags)

Nach evangelischem Verständnis ist Bildung ein umfassendes Geschehen der Persönlichkeitsentwicklung. In der Geschichte der evangelischen Kirche war es schon immer wichtig, dass Bildung allen Menschen nach individuellen Möglichkeiten zugänglich gemacht wird. Im christlichen Sinne ist jeder einzelne Mensch das Ebenbild Gottes. „Jeder Mensch ist einzigartig und von Gott geliebt“ Wir achten Kinder in ihrer Persönlichkeit und begegnen ihnen mit Respekt. Unser evangelischer Glaube trägt Kinder wie Erwachsene und bietet Orientierung für das Leben. Wir gestalten unsere Beziehungen zu den Kindern verlässlich, und schaffen eine Atmosphäre, in der Kinder Geborgenheit erfahren, die Liebe Gottes spüren und vertrauensvolle Gemeinschaft erleben.

Im täglichen Miteinander nehmen wir uns Zeit für die Fragen der Kinder nach Gott und der Welt, nach dem „Woher und Wohin“ und suchen gemeinsam mit ihnen nach Antworten. Mit den Kindern entdecken wir die täglichen kleinen Wunder der Schöpfung Gottes und gehen achtsam und verantwortlich mit ihnen um. Die Freiheit des Einzelnen ist uns wichtig. Kinder lernen, Entscheidungen zu treffen und erfahren, dass ihre Wahl akzeptiert wird. Sie werden gestärkt, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.

Durch Verständnis füreinander, Verzeihen, Teilen, Toleranz und Solidarität mit den Schwächeren leben wir Nächstenliebe. Wir teilen die weltweite Sehnsucht nach Frieden. In unserem Kindergarten sind Familien unterschiedlicher Nationalitäten und Religionen herzlich willkommen. Wir begegnen ihnen mit Offenheit und freuen uns auf den Dialog mit ihnen. Dies sind unsere ersten Schritte auf dem Weg des Friedens.

Der Kindergarten Sonnenblume versteht sich als integraler Bestandteil der evangelischlutherischen St. Petri-Kirchengemeinde. Regelmäßige Familiengottesdienste, religionspädagogische Angebote und das gemeinsame Feiern der Feste des Kirchenjahres bieten den Kindern und ihren Familien Erfahrungsmöglichkeiten in der evangelischchristlichen Tradition. Die Fachkräfte nehmen ihre Rolle als Gesprächspartnerinnen für Glaubensfragen der Kinder in der täglichen Arbeit ernst und verstehen sich als mögliche Türöffner für Glaubenswege der Kinder. Die kindgemäße religiöse Entwicklung durch das Erzählen biblischer Geschichten, täglicher Gebete und christlicher Lieder sowie das Erleben christlicher Werte und Traditionen sind Gegenstand der religionspädagogischen Arbeit der Mitarbeiterinnen. Die persönliche Unterstützung der Familien durch ein stabiles Netzwerk für das Zusammenleben im sozialen Umfeld wird als gemeinsame Aufgabe der Kirchengemeinde und des Kindergartens betrachtet.

Toleranz gegenüber anderen Kulturen und Religionen und das Bestreben, füreinander da zu sein, legen den Grundstein für ein vorurteilsfreies und friedliches Miteinander. Die Fachkräfte sind sich hier ihrer Vorbildfunktion bewusst und geben gezielte Impulse, wie Achtung, Respekt und Demokratie gelebt werden kann. Inklusives Denken und Handeln spielen dabei eine wesentliche Rolle. Gemeinsam mit den Pastoren der Kirchengemeinde finden mindestens einmal im Monat Kindergottesdienste in der Einrichtung mehrere Familiengottesdienste mit Beteiligung von Musikern im Fachwerk 1775 statt. Zur Einführung der neuen Kinder sowie zum Abschied der Schulanfänger, in der Adventszeit und kurz vor Weihnachten, im Herbst und im Frühjahr finden Gottesdienste statt, die von den Fachkräften und dem Pastor gemeinsam vorbereitet und durchgeführt werden. Inhaltlich wird sich vorrangig an biblischen Geschichten orientiert. Gebete werden von Fachkräften oder Eltern und Kindern gesprochen, die Ansprache hält in der Regel der Pastor. Musikalisch unterstützt wird der Kindergarten durch die hausinternen Gitarristinnen, einer Klavierspielerin der Kirchengemeinde, in regelmäßigen Abständen auch durch den Kinderchor der Gemeinde. Bei Gemeindefesten unterstützen die pädagogischen Fachkräfte die Kirchengemeinde mit Kreativangeboten für Kinder. 

In den frühen Jahren lernen Kinder so schnell wie nie wieder im Leben. Dazu brauchen sie eine vertraute Umgebung mit verlässlichen Beziehungen zu Erwachsenen und Anregungen, die neugierig machen, ihnen viele Lernbereiche öffnen und sie ermutigen zu spielendem, forschendem Lernen. Unsere Begleitung und Förderung setzt bei den Stärken der Kinder und ihren Entwicklungsthemen an. Im evangelischen Kindergarten Sonnenblume steht das Kind im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit. Ihm wird ausnahmslos Wertschätzung, Respekt, Achtung und eine Akzeptanz seines So-Seins entgegengebracht. 

Das Kind bringt ein großes Potenzial sowie Freude am Lernen und Wachsen mit. Mit Begeisterung lernt es aus eigenem Antrieb ganzheitlich, mit allen Sinnen, indem es mit anderen Kindern und Erwachsenen interagiert. Die Aufgabe der pädagogischen Fachkraft besteht darin, das Kind aufmerksam zu begleiten, auf seine Impulse angemessen zu reagieren und seine Lernfreude und Begeisterung als Voraussetzung für seine Lernprozesse zu erhalten. Sie bietet sich als Spiel- und Kommunikationspartnerin als auch als Trösterin und Helferin in schwierigen Situationen an. Sie pflegt eine intensive Beziehung zum Kind, damit es sich in einer angstfreien Umgebung entfalten kann. Das Kind lernt schwerpunktmäßig durch eigene Erfahrung, insbesondere über den Erkenntnisweg ästhetischer Erfahrungsprozesse, durch Imitation, durch die Möglichkeit, zu experimentieren und sich auszuprobieren. Es benötigt Wiederholungen, damit es Lerninhalte mit bereits Bekanntem verknüpfen kann. 

Dafür werden ihm Raum und Zeit sowie die Interaktionsbereitschaft und der Ideenreichtum der Fachkräfte zur Verfügung gestellt. Das Kind nutzt vielfältige Ausdrucksformen, um sich mitzuteilen. Hier bietet die pädagogische Fachkraft unterschiedliche Möglichkeiten in allen Bildungsbereichen an. Das Kind benötigt für seine Weiterentwicklung Rückmeldungen und Bestätigung von Seiten der Fachkraft und der anderen Kinder. Eigene Lernstrategien der Kinder werden wahrgenommen und als individueller Weg in ein selbstbestimmtes Leben geschätzt. 

Das Kind braucht Geborgenheit und eine Atmosphäre sozialemotionalen Vertrauens in seine Kräfte. Es benötigt Aktivität und Entspannung, eine anregende Umgebung und vielfältige Materialien. Es braucht Struktur und Flexibilität, die Möglichkeit zur Körpererfahrung und Rückzugs- und Ruheräume. Gut gestaltete Räume, die ästhetische Erfahrungen ermöglichen, werden von den pädagogischen Fachkräften als solche durchdacht vorbereitet und täglich zur Verfügung gestellt. 

Das Kind lernt in eigenem Tempo, mit selbst gewählten Lernpartnern und selbst gewählten Materialien. Die pädagogischen Fachkräfte beobachten das Spiel des Kindes und entwickeln gemeinsam aus Fragen und Impulsen der Kinder Projektthemen, die unter Umständen in eine andere Richtung weiterlaufen können, als die Fachkräfte es voraussehen. Dem wird Rechnung getragen, indem die Fachkräfte mit den Kindern im Gespräch bleiben und auch Widerstände für Weiterentwicklung nutzen. Gemeinsam geteiltes Denken wird von den Fachkräften dabei als eine wichtige pädagogische Methode genutzt, um Kindern die Erfahrung von Selbstwirksamkeit und Wachstum zu ermöglichen. Ganzheitliches Lernen, eine fehlerfreundliche Umgebung, eine beobachtendes Zurücknehmen der Fachkräfte, vom Kind selbst erarbeitetes Wissen prägen den Alltag der pädagogischen Arbeit. Durch Beobachtung entdecken die Fachkräfte Talente und Begabungen, die mit dem Kind weiterentwickelt werden können. Mit Humor und Gelassenheit lassen sich die Fachkräfte täglich neu ein auf ihre Aufgabe, die Kinder in ihren Bildungsprozessen liebevoll zu unterstützen. 

Die Fachkräfte kennen ihren Bildungsauftrag aus dem Niedersächsischen Orientierungsplan und den Vorgaben für die evangelischen Kitas in Melle und Niedersachsen und achten darauf, dass alle Bildungsbereiche während des Kindergartenjahres angesprochen werden. Die Fachkräfte sind sich darüber bewusst, dass Kinder Impulse aus dem künstlerischen Bereich (Musik, Umgang mit Instrumenten, bildnerisches Gestalten, Theater, Puppentheater, Tanz, Literatur) für ihre ästhetische Bildung benötigen und dass Krippe und Kindergarten als erste Bildungsinstitution nach der Familie für diese mitverantwortlich sind.

 

Der Kindergarten ist ein Ort, an dem Kinder Selbstbildungsprozesse durchlaufen und nachhaltige Lernerfahrungen machen können. Projektarbeit ist dabei ein Baustein der pädagogischen Bildungsarbeit. Im Kindergarten Sonnenblume haben die pädagogischen Fachkräfte die Aufgabe, die Rahmenbedingungen der Einrichtung so zu gestalten, dass Projekte entstehen können. In den täglichen Morgenkreisen oder aus Spielhandlungen entstehen Projektthemen, die ausgehen können von Fragen oder Erzählungen der Kinder. Eine der wichtigsten Aufgaben und Herausforderungen für die pädagogischen Fachkräfte ist hierbei, den Kindern genau zuzuhören, sich nicht zu früh einzumischen und keinesfalls eigene Antworten vorschnell zu geben. Zurückhaltung und Freiraum für kindliches Denken und Handeln sind Voraussetzungen dafür, dass Kinder an ihren gewählten Themen bleiben und eigene Lösungen finden, ganz im Sinne einer konsequenten Kreativitätsförderung. 

Projekte leben von der Interaktion, vom Einsteigen und auch Aussteigen nach eigenem Tempo und Interesse. Es müssen nicht alle Kinder am Projekt teilnehmen. Projekte können parallel zueinander ablaufen, nicht jedes in gleicher Intensität und Dauer. Charakteristisch dabei ist die Prozessorientierung. Ausgehend von einer Frage der Kinder oder aber auch einer Frage, einem Impuls einer Erzieherin, gehen Kinder und Erwachsene einen gemeinsamen, produktunabhängigen Lernweg, der nicht zwangsläufig dort enden muss, wo er ursprünglich hinführen sollte. Jedes Kind wird im Projekt einen eigenen Bildungsprozess erleben. In diesen Prozessen findet Lernen in allen Bildungsbereichen statt. Sowohl im sozial-emotionalen Miteinander, im kognitiven, im motorischen oder ästhetischen Bereich sind die Kinder gefordert und bilden sich somit ganzheitlich. Die Kinder eignen sich selbsttätig Weltwissen an und lernen mit Begeisterung und aus eigenem Antrieb nachhaltig. Die eigene Erfahrung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Gemeinsames Nachdenken, Vernetzung von Informationen und inneren Bildern, Authentizität, Akzentsetzung durch die pädagogischen Fachkräfte, Kommunikation und unterschiedlichste Formen des Ausdrucks prägen Projekte im Kindergarten Sonnenblume. Die Fach-kräfte verstehen sich dabei als Lernbegleiterinnen, als Gesprächspartnerinnen, als Impulsgeberin oder als Krisenmanagerin.

 

Projektarbeit heißt „Partizipation“ 

In Übereinstimmung mit den Anforderungen aus der UN-Kinderrechtskonvention haben wir Partizipation als bestimmendes Kernelement für die Realisierung von Inklusion und unserer Erziehungs- und Bildungspraxis verankert. Die Erlangung demokratischer Kompetenzen und das Kennenlernen und Einüben demokratischer Prozesse sind bewusster Teil der Konzeption des Kindergartens Sonnenblume. Wir berücksichtigen das Recht jeden einzelnen Kindes im Kindergarten, seine Interessen und Wünsche zu äußern und beteiligen es an den seine Belange betreffenden Entscheidungen.

  • Projekte werden aus den Kenntnissen und Erfahrungen der Kinder gespeist.
  • Durch die Dokumentation des Projektes an „sprechenden Wänden“(ReggioPädagogik) oder in Ordnern, können alle Akteure des Kindergartens das Projekt mit verfolgen. Die Akteure sind die Kinder selbst, die pädagogischen Fachkräfte, die Eltern und Besucher.
  • Das Projekt wird gemeinsam vorbereitet, geplant und durchgeführt. Die Kinder sind aktiv, sie spielen, forschen, experimentieren, denken nach.
  • Es finden gemeinsame Zwischenreflexionen statt, die zu Veränderungen führen können. Das Projekt kann über Monate, Wochen oder Tage gehen und in eine Präsentation münden.
  • Es sind nicht zwingend immer alle, oder die gleichen Kinder beteiligt. Es besteht die Möglichkeit, dass Kinder in ein laufendes Projekt einsteigen bzw. entscheiden können, Pausen einzulegen oder auch das Projekt für sich zu beenden

 

Die Rolle der Erzieherin als Entwicklungsbegleiterin

Wir 

  • beobachten und führen Teamgespräche über die Kinder, die Gruppe und ihre Themen
  • initiieren, statt Vorgaben zu machen
  • stellen anregende Materialien, Medien und Räume zur Verfügung
  • betrachten die Räume als Werkstätten und gestalten sie entsprechend aus
  • verlassen so oft wie möglich mit den Kindern die Einrichtung und begeben uns an die Orte des Geschehens
  • motivieren und ermutigen
  • regen an
  • sorgen für Humor und dafür, dass es jeden Tag etwas zu lachen gibt
  • wir unterstützen den Lernprozess der Kinder und fördern Lernfreude und Spontaneität
  • vertrauen auf die vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten der Kinder
  • trauen den Kindern etwas zu
  • setzen Grenzen, wo es zu Gefährdungen kommt
  • bieten Hilfestellung an
  • beteiligen die Kinder von Anfang an
  • lassen uns von den Kindern begeistern
  • befinden uns im stetigen Dialog mit den Kindern
  • greifen Anregungen auf
  • beteiligen uns an der Fragestellung der Kinder und geben keine Antworten vor
  • sorgen dafür, dass Experten in die Einrichtung kommen, um die Kinder in ihren Fragen zu unterstützen
  • helfen den Kindern, in die Unabhängigkeit zu gelangen
  • unterstützen die Kinder durch Zurückhaltung und Ideenreichtum dabei, Problemlösekompetenz aufzubauen 

Kinder kommen neugierig und voller Lernfreude zur Welt. Sie begeistern uns mit ihrem Forscher- und Entdeckerdrang und lernen immerzu selbsttätig und ganzheitlich mit Kopf, Herz und Verstand. In ihrem Bildungsprozess werden sie im Kindergarten Sonnenblume von pädagogischen Fachkräften unterstützt, die sich ihrer verantwortungsvollen Rolle als Bezugsperson, Dialogpartnerin, Vorbild und Impulsgeberin bewusst sind. Wir unterstützen die Kinder, indem wir ihnen für ihr freies Spiel, ihre wichtigste Lerngrundlage, Raum und Zeit geben. Die gezielte und regelmäßige Beobachtung der Kinder bildet die Grundlage für vielfältige Angebote in allen Bildungsbereichen, die im Niedersächsischen Orientierungsplan für die Arbeit in Kindertagesstätten festgeschrieben sind. Vorbereitete Räume, anregendes Material und ein stärkenorientierter, liebevoller Blick auf das einzelne Kind ermöglichen den Kindern in einer angstfreien Umgebung in Gemeinschaft mit Erzieherinnen und anderen Kindern Erfahrungen zu machen und eigene Lernwege zu gehen. Die Fragen und Interessen der Kinder und die Bildungsangebote von Seiten der Fachkräfte sind Ausgangspunkte für Projekte, in denen die Kinder ermutigt werden, ihre Gedanken und Ideen mit den Erzieherinnen und Kindern zu teilen und Projekte weiterzuentwickeln. Die Begeisterung der Kinder und ihr Wunsch, an Herausforderungen zu wachsen, sind für uns dabei von entscheidender Bedeutung.

 

Mögliche Themen aus den Bildungsbereichen

  • Evangelische Religion 

Christliche Werte, Feste im Kirchenjahr, Rituale, Lieder, Geschichten, Bilderbücher, Sinnfragen des Lebens, Andachten, Gebete, Gottesdienste, Kennenlernen anderer Kulturen und Religionen ...

 

  • Emotionale und soziale Kompetenz

Beziehungen, Freundschaften, Rücksicht, Teilen, Hilfsbereitschaft, Selbständigkeit, Gruppenintegration, Gefühle und Bedürfnisse wahrnehmen, Konflikte, Kompromissbereitschaft, Struktur- und Regelverständnis, Mitbestimmung und Beteiligung...

 

  • Kognitive Fähigkeiten

Freude am Lernen, Neugierde wecken, Lernstrategien, Wissen, Sinnesschulung, Planen, Probleme lösen, Kreativität, Ausdauer und Konzentration ... 

 

  • Sprache und Sprechen, Literacy

Vorlesen, Lieder, Spiele, Bilder, Bücher, Reime, Gedichte, Erzählrunden, Diskussionen, Einzelgespräche, Mitbestimmung, Bewegungs- und Kreisspiele, Schreibwerkstatt, Rollenspiele, Theater, Sprachförderung...

 

  • Mathematisches und naturwissenschaftliches Grundverständnis

Zählen, Messen, Wiegen, Auseinandersetzung mit Zahlen und Mengen, Sortieren, Experimente mit z.B. Farben, Formen, Größen, Gewichten, Längen, Statik ..., Bauen, Konstruieren, Forschen und Entdecken ...

 

  • Bewegung und Gesundheit

Bewegung drinnen und draußen, Rhythmik, Tänze, Entspannung, Bewegungsbaustellen, Psychomotorik, Körperwahrnehmung, Körperhygiene, Ernährungsthemen...

 

  • Ästhetische Bildung

Malen, Kneten, Töpfern, Schneiden, Kleben, Gestalten und Experimentieren mit unterschiedlichen Materialien, Kennenlernen neuer Techniken, Musik, Tanz, Schulung der Sinne (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen), bekannt machen mit verschiedenen Kunstrichtungen, Museumsbesuche, Besichtigungen ...

 

  • Natur und Lebenswelt

die Schöpfung Gottes bewahren, Tiere und Pflanzen, Kreislauf des Wachsens (säen, pflanzen, pflegen, ernten), Grundelemente (Erde, Wasser, Feuer, Luft), Wetter, Entdeckungsspaziergänge, Waldtage, Umfelderkundungen, Ausflüge... 

 

  • Lebenspraktische Kompetenzen

alltägliches Tun wie z.B. Tisch decken, selbständiges Essen und Trinken, Einkaufen, Backen, Kochen, wertschätzender Umgang mit Nahrungsmitteln, eigenständiges An- und Ausziehen, Umgang mit Haushaltsgegenständen und Haushaltsgeräten, Einsatz von Werkzeug, Gartengeräten, Nähzeug ... 

 

Das verbindende Element, das durch die Mitarbeiterinnen gruppenübergreifend im Kindergarten Sonnenblume zum Tragen kommt, ist die positive und wertschätzende Grundhaltung der pädagogischen Fachkräfte jedem einzelnen Kind und seiner Familie gegenüber. Das Kind wird, gleich welchen Alters, als kompetent betrachtet. Das Recht jedes einzelnen Kindes auf Liebe und Fürsorge, auf Bildung und Anregung, auf Gemeinschaft und persönliche Rückzugsmöglichkeiten, auf Mitbestimmung und Teilhabe, auf eigene Lernerfahrungen und Lösungswege, wird in allen vier Gruppen des Kindergartens sehr ernst genommen. Besonderheiten der einzelnen Arbeitsbereiche werden im Folgenden dargestellt. 

Die pädagogische Arbeit in den Krippengruppen der Einrichtung bedarf einer gut durchdachten Struktur. Die pädagogischen Fachkräfte des Krippenbereiches tragen Sorge dafür, dass die Kleinen durch eine nahe und sichere Bindung an die Bezugserzieherin und durch eine wiedererkennbare Struktur des Tagesablaufes Sicherheit, Geborgenheit und Vertrauen entwickeln können. So begeben sich die Jüngsten des Kindergartens auf Entdeckungsreise in die neue Welt des Gruppenalltags. Die Krippenkinder werden als kompetente Wesen betrachtet, die mit dem Willen, zu wachsen und Bindung aufzubauen, ausgestattet sind und für einen guten Start auf ihrem Bildungsweg Fachkräfte benötigen, die um die Entwicklungsthemen in dieser frühen Phase des Aufwachsens Bescheid wissen. Die Krippenerzieherinnen sind ausnahmslos spezifisch geschult, um dieser Aufgabe gut gerecht werden zu können. 

Entwicklungsthemen der Kinder zwischen 0 und 3 Jahren sind:

  • Entwicklung des Ichs (Selbstkonzept) und Erlangen von Autonomie
  • Bewegung und Kennenlernen des eigenen Körpers
  • Sprachentwicklung
  • Umgang mit Trennungen
  • Angstfreiheit entwickeln
  • Spielfreude entdecken und Fantasie entwickeln
  • Interaktion mit anderen lernen
  • Trotzphasen durchleben und Frustrationstoleranz erweitern
  • Entwicklung von Mitgefühl
  • Ausdruck und Regulation von Emotionen

 

Im Kindergarten Sonnenblume legen die Krippenerzieherinnen auf folgende Aspekte besonderen Wert:

  • Jedes Kind hat eine feste Bezugserzieherin, die die Eingewöhnung konstant begleitet und die zuständig ist für eine verlässliche Kommunikation mit den Eltern des Kindes
  • Der Tagesablauf ist gut strukturiert, bietet aber auch Raum für Flexibilität. Während der
  • Bringphase wendet sich die Bezugserzieherin Kind und Eltern konzentriert zu, nimmt erste Informationen entgegen und kümmert sich um einen guten Start in den Tag.
  • Ein kurzer Morgenkreis macht auch schon den Kleinsten deutlich, wie der Tag weitergeht. Nachdem jedes Kind im Kreis musikalisch begrüßt wurde und mit Liedern und Fingerspielen die erste Neugier geweckt ist,
  • frühstücken die Kinder zusammen.
  • Die anschließenden Wickelzeiten werden individuell auf jedes Kind abgestimmt, folgen jedoch auch hier einem vorsichtigen, zeitlichen Rhythmus und werden laufend an die Entwicklung des Kindes angepasst. Jedes Kind bestimmt, von wem es gewickelt werden möchte. Die Erzieherinnen nehmen sich für die Pflege der Kinder ausreichend Zeit und Ruhe und stärken somit die Bindung zum Kind. 
  • Das Freispiel nimmt den größten Teil des Tages ein. Auch schon in der Krippe stehen den Kindern alle Räume dazu zur Verfügung. Bewegung, Interaktion mit den Erzieherinnen und anderen Kindern, ästhetische Erfahrungen mit vielfältigen Materialien im Miniatelier, Rollenspiel, Wasserspiele in den Waschräumen, Spielen in der Natur und auf den Spielplätzen, gezielte Sprachförderung durch die Beschäftigung mit Bilderbüchern und Tischspielen, Umgang mit Baumaterialien gehören zum Alltag der Krippe.
  • Projekte der Kinder entstehen im Freispiel. Mit Hilfe der systematischen Beobachtung der Kinder durch die Erzieherinnen werden Themen der Kinder erkannt und können somit in die Planung der Bildungsbereiche mit einfließen.
  • Beide Krippengruppen beenden durch ein akustisches Signal die Freispielzeit, um mit den Kindern in einem kurzen Schlusskreis die Mittagessenszeit einzuläuten.
  • Nach dem Mittagessen gehen die Halbtagskrippenkinder nach Hause, die ganztags betreuten Kinder werden zum Mittagsschlaf gewickelt und anschließend ins Bett gebracht. Jedes Kind hat über die gesamte Krippenzeit sein persönliches Bett, das mit Bettzeug von zu Hause ausgestattet ist, damit das Einschlafen leicht fällt.
  • Zweimal pro Woche nutzen die Krippenkinder für großräumige Bewegung die angrenzende Sporthalle, die zu diesen Zeitpunkten für sie reserviert ist.
  • Geburtstage, Feste und Feiern strukturieren für die Kinder das Krippenjahr

 

Die Krippenerzieherinnen sind verantwortlich für die körperliche und seelische Unversehrtheit der Kleinsten und passen den Bewegungsraum, die Lerngelegenheiten und Anforderungen an die jeweiligen Entwicklungsstufen des einzelnen Kindes an.

Für einen gelungenen Übergang vom Elternhaus in die Krippe gibt es im Kindergarten Sonnenblume ein festgelegtes Eingewöhnungskonzept, das eine ca. drei- bis vierwöchige, elternbegleitete Eingewöhnung der Jüngsten vorsieht. Eckpunkte zum Eingewöhnungskonzept:

Auf den Anfang kommt es an!

  • Gelingt der Anfang mit dem Aufbau einer engen Erzieherin-Kind-Bindung, wird eine gute Zeit in der Krippe beginnen – deshalb legen wir Wert auf eine von Erzieherin und Eltern gemeinsam gestaltete Eingewöhnungsphase, in der vorsichtig und kontinuierlich ein enger Kontakt zwischen Erzieherin und Kind hergestellt wird.
  • Jedes Kind ist individuell verschieden. Es gibt bestimmte Strukturen und Abläufe im Alltag der Krippen, an die das Kind sehr langsam und vorsichtig gewöhnt wird. Jedes Kind ist anders und reagiert auf die Gruppensituation individuell verschieden. Da insbesondere die erste Zeit eine sehr sensible Phase ist, die für das Kind und sein Wohlbefinden in der Krippe entscheidend wichtig ist, ist eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern nicht nur gewünscht, sondern auch erforderlich. Eltern und Erzieherinnen gemeinsam begleiten jedes Kind individuell, um einen sanften Einstieg zu schaffen.
  • Worauf wird geachtet? 
    Jedes Kind benötigt ein bis maximal zwei Bezugspersonen der Familie in der Phase der Eingewöhnung. Dies können Mutter, Vater, Großeltern oder sehr vertraute Verwandte des Kindes sein. Hier sollte es nach Möglichkeit keine großen Wechsel geben, damit das Kind die Abläufe für sich ritualisieren kann. Dies gibt ihm ein hohes Maß an Sicherheit. Die festgelegten Bezugspersonen müssen in der Anfangszeit stets erreichbar sein und auch einmal kurzfristig kommen können. Wird das Kind innerhalb der Eingewöhnungszeit krank, kann sich die Eingewöhnungszeit verlängern. 
  • Was braucht das Kind? 
    Das Kind benötigt etwas Vertrautes von zu Hause, auf das es während des Tages immer gesichert zurückgreifen kann. Dazu gehören, je nach Gewohnheit, seinen Schnuller, ein Kuscheltier, das ihm wirklich wichtig ist und, für die Ganztagskinder, vertrautes Bettzeug, Kissen und Decke. Schlafzeiten im Vormittagsbereich sind jederzeit möglich. Wolldecken und Rückzugsecken sind dafür in der Krippe vorhanden. Alle Kinder bekommen ein sogenanntes „Ich-Buch“ mit Fotos ihrer Eltern, Geschwister, Großeltern, Familienhunden o.ä. Dieses Buch gestalten die Eltern vor dem Eintritt in die Krippe, so dass das Kind jederzeit im Alltag darin blättern kann. Das „Ich- Buch“ bekommen die Eltern beim Erstgespräch zur Gestaltung ausgehändigt. 
  • Was brauchen die Eltern?
    Die Eltern brauchen Rückmeldungen, wie der Tag gelaufen ist. Sie brauchen vielleicht Tipps, wann sie das erste Mal wirklich gehen können. Sie brauchen Ratschläge, wie lange sie gehen können und wann das Kind zum ersten Mal die gesamte Zeit in der Krippe bleiben kann. Dafür nehmen sich die Erzieherinnen Zeit. Die Eltern brauchen Gewissheit, dass die Kinder gut aufgehoben sind. Dazu bedarf es der Möglichkeit der Hospitation im Krippenalltag. Die Erzieherinnen schaffen die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für vertrauensvolle Kommunikation zwischen den Erwachsenen und gehen mit den Eltern in einen intensiven Austausch im Bemühen um ein Verstehen der jeweiligen Familiensituation.
  • Was brauchen die Erzieherinnen? 
    Die Erzieherinnen werben um das Vertrauen der Eltern und regelmäßige Rückmeldung, wie es dem Kind nach dem Krippenbesuch gegangen ist. Rückmeldungen zu nächtlichen Besonderheiten oder spezifischen Situationen zu Hause sind notwendige Informationen, um das Wohlergehen der Kinder, die sich vielleicht noch nicht verbal äußern können, sicherstellen zu können. 

 

Nach der Anmeldung der Kinder findet im Frühjahr des laufenden Kindergartenjahres ein Elternabend statt, an dem das Eingewöhnungskonzept des Kindergartens vorgestellt wird, an dem erste Kontakte zwischen den Familien entstehen können und an dem ein Termin für ein ausführliches Erstgespräch zwischen Eltern und der Bezugserzieherin des Kindes vereinbart wird, damit alle Besonderheiten des Kindes aufgenommen werden können sowie die spezifischen Fragen der Eltern ihren Platz finden. Vor dem ersten Kindergartentag bekommen alle neuen Familien mehrere Besuchstage angeboten, an denen sie die Krippenerzieherinnen bei ihrer Arbeit beobachten können und an denen das Kind erste Erfahrungen in der Krippengruppe sammeln kann.

Die Fachkräfte respektieren den Wunsch des Kindes nach einer bestimmten Erzieherin zum Wickeln. Sie sind in der Lage, sich miteinander entsprechend abzustimmen, um dem Wunsch des Kindes nachzukommen. Die Fachkraft sorgt dafür, dass der jeweilige Raum während des Wickelns für die anderen Kinder nicht zugänglich ist, damit das Kind in einer ruhigen Atmosphäre versorgt werden kann. Die Fachkraft lässt sich in der Wickelsituation vom Kind und seinen Signalen leiten. Sie erkennt Widerstand und reagiert entsprechend darauf. Die Fachkraft begleitet die Wickelsituation sprachlich und benennt dabei genau, was sie tut. Sie schaut das Kind freundlich an und erkennt somit, ob das Kind sich wohl fühlt oder nicht. Die Fachkraft fördert die Eigenaktivität des Kindes beim Wickeln, indem sie es auffordert, nach seinen Möglichkeiten mitzuhelfen beim Kleidung Ablegen, beim Socken Ausziehen etc. Die Fachkraft vermeidet strikt abfällige Äußerungen über Gerüche, die in der Wickelsituation entstehen und gibt dem Kind stets das Gefühl, dass sie einverstanden ist mit der Situation. 

Die Fachkraft nimmt sich Zeit, um mit dem Kind zu sprechen und seine Vorlieben zu erfragen. Sie spricht mit dem Kind auch über mögliche Körperstellen, die eine besondere Pflege benötigen und erklärt immer, was sie tut. Zum Abschluss erfragt sie, ob alles in Ordnung ist und ob das Kind sich gut fühlt. Das Kind sollte, wenn möglich, die Treppe zum Wickeltisch selbständig betreten und auch vom Wickeltisch selbst heruntersteigen. Die Fachkraft sorgt dafür, dass das Kind dabei nicht stürzt. 

Wünschen der Eltern nach Information über die Verdauung ihres Kindes wird nachgekommen, indem in den Fächern der Kinder kleine Tagebücher mit den entsprechenden Aufzeichnungen vorzufinden sind. Darüber hinaus sind tägliche, kurze, persönliche Rückmeldungen diesbezüglich an die Eltern erwünscht.

 

Für den Übergang in den Kindergarten bereiten die Krippenerzieherinnen die Kinder gemeinsam mit den Kindergartenerzieherinnen im späten Frühjahr des laufenden Kindergartenjahres vor. Die Kinder sind zusammen mit den Krippenerzieherinnen in passenden Zeitabständen zu Besuch in den Kindergartengruppen, damit die Kinder die neuen Erzieherinnen und ihre neuen Spielpartner kennenlernen können. Die Wünsche der Krippenkinder in Bezug auf Dauer und Intensität der Besuche finden größtmögliche Berücksichtigung. Zum neuen Kindergartenjahr ist der Übergang dann in der Regel eine Frage von wenigen Tagen, an denen die Eltern als Eingewöhnungsbegleiter nur noch sehr selten anzutreffen sind.

Die Kinder, die sich im letzten Jahr ihrer Kindergartenzeit befinden, bilden die sogenannte „Vorschulgruppe“. Die Kinder dieser Gruppe treffen sich gruppenübergreifend innerhalb der Woche an mehreren Tagen und zu unterschiedlichen Zeiten, um ihre Gemeinschaft zu stärken und miteinander interessante, ihrem Alter entsprechende Lernangebote zu erhalten. Zu Beginn des Kindergartenjahres wird gemeinsam besprochen, wie sich die Kinder ihr letztes Jahr im Kindergarten vorstellen und welche Wünsche sie haben. Besonderen Wert legen die Erzieherinnen auf ein demokratisches Miteinander, auf gemeinsame Aushandlungsprozesse und eine angemessene Gesprächskultur. Vielfältige Ausflüge, Exkursionen sowie die Bekanntschaft mit Experten prägen diese Zeit. 

Ein in der angrenzenden Grundschule für die Vorschulkinder reservierter und von den Erzieherinnen und Kindern ausgestatteter Klassenraum, die Kooperation mit der benachbarten katholischen Kindertagesstätte und deren Vorschulkinder und den Grundschullehrkräften erleichtern den Kindern den Übergang in die Schule. Einmal pro Woche gehen die Vorschulkinder in ihren Klassenraum, in dem unterschiedliches Material in großer Menge dazu einlädt, Erfahrungen mit Mengen und Zahlen zu sammeln.

Die vorschulische Sprachförderung, die von den Erzieherinnen mit interessanten Elementen gefüllt wird, findet alltagsintegriert statt. Die Projekte der Kinder stellen sich im letzten Kindergartenjahr in größeren Dimensionen dar, sowohl was die Themen betrifft als auch deren Intensität. Die Grundsätze der Projektarbeit im Kindergarten Sonnenblume wie unter Punkt 4 beschrieben, finden auch hier Anwendung. Am Ende der Kindergartenzeit steht ein großes Abschiedsfest mit den Eltern und Geschwistern der Vorschulkinder.

Wir gestalten unsere pädagogische Arbeit nach den Prinzipien der Vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung und sehen die Unterschiedlichkeit aller Menschen als Normalität an. Jedes Kind wird dabei mit seinen Bedürfnissen respektiert, ernst genommen und ressourcenorientiert gefördert und begleitet. Im Kindergarten Sonnenblume wird mit hoher räumlicher und zeitlicher Flexibilität den individuellen Wünschen der Kinder nach Ruhe und Anregung entsprochen. Die Kinder erfahren Unterstützung in allen Bildungsbereichen, sowohl in Kleingruppen in entsprechenden Funktionsräumen als auch in der Großgruppe. In einer reichhaltigen Umgebung fördern wir Demokratie und betrachten den Kindergarten als einen Ort der Begegnung und der Bereicherung durch alle Menschen, die zu ihm gehören. Mit Hilfe intensiver Beobachtung machen sich die Fachkräfte auf die Suche nach dem individuellen Lernweg jedes Kindes und schaffen Bedingungen, die eine positive Weiterentwicklung ermöglichen. Das genaue Hinhören und Zuhören sowie die enge Zusammenarbeit mit den Eltern hat für die Erzieherinnen in diesem Zusammenhang eine ganz besonders hohe Bedeutung. Im Kindergarten Sonnenblume wird die Einzigartigkeit jedes Menschen wertgeschätzt und seine eigene Perspektive und Subjektivität willkommen geheißen. 

„Es ist normal, verschieden zu sein“. Dieses Prinzip gilt im evangelischen Kindergarten für alle Kinder und Erwachsene. Stärkenorientiert und mit Freude an der Vielfalt blicken die Fachkräfte auf alle Kinder. Jedes Kind hat das Recht, nach seinen Möglichkeiten seinen eigenen Bildungsweg zu gehen, unabhängig von Normen und frei von jeglichem Leistungsdenken. Es geht darum, allen Kindern eine glückliche Zeit in der Einrichtung zu ermöglichen, den Boden zu bereiten, dass sich jedes entfalten kann, ohne Ausgrenzung aufgrund von Hautfarbe, Religionszugehörigkeit, Geschlecht, Herkunft, sozialem Status, Persönlichkeit oder Handicaps. Unterschiede und Differenzen werden als Bereicherung für jeden Bildungsprozess verstanden. Nicht zuletzt lehren dabei die Kinder die Erwachsenen, in neuen Möglichkeitsdimensionen zu denken. 

Die Möglichkeit der Umsetzung des inklusiven Gedankens wird durch die Anwesenheit der heilpädagogischen Fachkräfte im Kindergarten Sonnenblume erhöht. In enger Abstimmung mit den Eltern werden Förderbedarfe der Kinder thematisiert und Unterstützungsangebote eingeleitet. Heilpädagogisches Reiten oder Ruhepausen von der Großgruppe im Snoezlenraum sorgen für Entspannung. Die Fachkräfte schaffen Rahmenbedingungen, die für alle Kinder der Gruppe sinnvoll und hilfreich für das Zusammenleben sind. Mit den Kindern festgelegte Abläufe geben ihnen Sicherheit und Geborgenheit. Wiederkehrende Rituale und Eckpunkte vereinfachen den Kindern die Strukturierung ihres Tages und vermitteln Zufriedenheit. Die Heterogenität der kleinen und großen Menschen im Kindergarten Sonnenblume ergibt eine Heterogenität von Talenten, Begabungen sowie Schwierigkeiten und Problemlagen, derer sich die Fachkräfte bewusst sind und mit denen sie umgehen. Sich selber dabei nicht auszunehmen und einen inklusiven Blick zu behalten, ist ein Ziel, an dem im Kindergarten Sonnenblume gearbeitet wird. Die pädagogische und heilpädagogische Arbeit mit den Kindern mit besonderen Bedürfnissen ist geprägt von intensiver Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten. Auch hier gehen die Bedürfnisse nach Gespräch mit den Fachkräften und die Beratung der Eltern über das normale Maß hinaus. Daher steht den heilpädagogischen Fachkräften besonders viel Verfügungszeit zu, die sie für ihre Berichte, für Besuche, Gespräche und Begleitung nutzen.

„Ein Kind ist kein Gefäß, das gefüllt, sondern ein Feuer, das entzündet werden will“(ReggioPädagogik) Unter diesem Leitsatz aus der Reggio-Pädagogik steht das gesamte pädagogische Handeln der Erzieherinnen, ganz gleich, woher ein Kind kommt, welcher Nationalität es angehört oder ob es Beeinträchtigungen körperlicher oder geistiger Art mitbringt. Gemeinsam leben wir in unserem Kindergarten und gemeinsam lernen wir hier. Jedes Kind birgt in sich ein großes Potenzial an Fähigkeiten, an Ideen, an früher „Lebensklugheit“, das in seiner Unterschiedlichkeit als Bereicherung des Kindergartenalltags verstanden und wertgeschätzt wird. Sowohl Kinder, die besondere Begabungen zeigen als auch Kinder, deren Potenziale eher versteckt liegen und zu ihrer Entfaltung mehr Hilfe benötigen, werden als gleichberechtigte Mitglieder einer Kindergartengemeinschaft betrachtet. Jeder und jede wird als Person beachtet und geachtet. Das christliche Menschenbild, dem sich die Mitarbeiterinnen der Einrichtung verpflichtet fühlen, mündet ganz selbstverständlich in eine vorurteilsfreie Annahme jedes Kindes und seiner Familie. Das Miteinander ist geprägt durch ein hohes Maß an Toleranz und Akzeptanz.

Die Erzieherinnen lenken bewusst ihren Blick auf die individuellen Ressourcen und Stärken eines jeden Kindes, ohne jedoch den Förderbedarf und die notwendigen Hilfestellungen aus den Augen zu verlieren. Unter Einbeziehung der Eltern und der jeweiligen Therapeuten werden für jedes Kind individuelle, integrative Angebote entwickelt, die es ihm ermöglichen, an allen Aktivitäten, die der Kindergarten anbietet, ohne Ausnahme teilzunehmen. Eine Etikettierung der Kinder mit erhöhtem Förderbedarf wird vermieden und den Eltern der Kinder ein Stück ´Normalität` zurückgegeben. Die Eltern sollen erfahren, dass sie im Kindergarten nicht um die gleichberechtigte Annahme ihres Kindes kämpfen müssen. Der Tagesablauf bietet eine Struktur, an der sich sicherheitsbedürftige Kinder anlehnen können, die aber bei Bedarf aufgebrochen werden kann. 

Die Kinder haben die Möglichkeit, in ihrem eigenen Tempo zu lernen, es wird ihnen Zeit zum Abschauen, zum Beobachten und zum Entspannen in separaten Räumen gegeben. Je nach Gruppensituation werden die Räumlichkeiten angepasst, so dass von jedem Kind individuelle Entwicklungsschritte erreicht werden können. Neben den großen Gruppenräumen mit zweiter Etage und dem Bewegungsraum, werden die bereits genannten Nebenräume und das Außengelände intensiv für Kleingruppenarbeit, zum Entdecken und Forschen, für Kreativität, für Wahrnehmungsspiele, für Rückzug, zur ruhigen Beschäftigung mit Büchern und für Musik genutzt. Die regelmäßigen Bewegungszeiten in der Turnhalle in der unmittelbaren Nachbarschaft des Kindergartens eröffnet auch für körperbehinderte Kinder, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, die Möglichkeit zu großräumiger Bewegung.

Alle Eltern werden als wertvolle Kooperationspartner des Kindergartens angesehen und als Experten für ihre Kinder verstanden. In Gesprächen werden die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes herausgestellt. Die Erzieherinnen stützen sich insbesondere in der Eingewöhnungszeit der Kinder auf die Erfahrungen der Eltern und nehmen Ratschläge gerne an, beraten ihrerseits die Familien in besonderen Situationen und kooperieren somit im partnerschaftlichen Sinne zum Wohle des Kindes. Es ist dem Team bewusst, dass ´Behinderungen` da entstehen, wo Menschen mit Beeinträchtigungen auf negative Einstellungen und institutionelle Hindernisse stoßen. Insofern fühlen sich alle Mitarbeiterinnen dafür verantwortlich, den Kindergarten inklusiv zu gestalten.

Es besteht die Bereitschaft zur Weiterbildung und zur Weiterentwicklung des pädagogischen Konzeptes. Das Wissen der Mitarbeiterinnen fließt gleichberechtigt in die pädagogische Arbeit ein und macht somit vorbildhaft den wertschätzenden Umgang miteinander deutlich. In regelmäßig stattfindenden Sitzungen des Gesamtteams sowie auf Gruppenebene begeben sich die Fachkräfte in pädagogische Diskurse, um auf dem Weg zur Inklusion weitergehen zu können. 

In der altersübergreifenden Gruppe des Kindergartens werden Kinder im Alter zwischen zwei und sechs Jahren betreut. Diese Gruppenform hat den Vorteil, dass durch die breite Altersspanne der Kinder Jüngere von Älteren lernen und umgekehrt. Die Anforderung an die Sozialkompetenz der Älteren sowie die Lernmöglichkeiten für die Jüngeren am Vorbild bedeuten eine Chance für lebendiges Lernen miteinander. Die teiloffene pädagogische Arbeit des Kindergartens ermöglicht ein gruppenübergreifendes Zusammentreffen alters- oder entwicklungsähnlicher Kinder in Kleingruppen und verschafft den Kindern der altersübergreifenden Gruppe somit Rückzug, wenn er gebraucht wird oder das Ausschwärmen in Funktionsräume wie zum Beispiel in die Kindergartenbücherei, den Bewegungsraum, das Außengelände oder das Atelier, um mit Gleichaltrigen zu spielen oder sich auf Neues einzulassen. 

Eine konsequente Berücksichtigung findet im Kindergarten Sonnenblume das kreative Potenzial der Kinder. Kreativität meint dabei eine für die Zukunft der Kinder wesentliche Ressource, die ihnen hilft, ihr Selbst sowie einen konstruktiven Umgang mit den Wandlungsprozessen und Problemen einer globalisierten Welt zu entwickeln. Eine Haltung der Offenheit und Spontaneität, die Akzeptanz und Förderung ungewöhnlicher Denk- und Handlungsmuster, Experimentierfreude und die kindliche Fantasie als Voraussetzung für Kreativität werden wahrgenommen. Im kognitiven sowie im sinnlich-ästhetischen Bereich werden alle Prozesse, die die Wahrnehmung der Kinder intensivieren, von den pädagogischen Mitarbeiterinnen aufgegriffen und mit den Kindern kokonstruktiv weiter entwickelt. Nicht zuletzt sind damit die Begegnung mit den Künsten im künstlerisch-bildnerischen, im darstellenden Spiel, in der Musik, des Sports, der Sprache, den digitalen Medien und des Tanzes gemeint.

Die pädagogischen Fachkräfte des Kindergartens Sonnenblume wissen um die Bedeutung der Förderung der kindlichen Sprechfreude und sorgen demnach dafür, dass in den Gruppen und in der Bücherei, Möglichkeiten zum Vorlesen und Anschauen von Bilderbüchern vorhanden sind. In jeder Gruppe gibt es eine Leseecke, ausgestattet mit einer Vielfalt an Literatur und beweglichem Mobiliar, so dass die Zone, in der gelesen wird, jederzeit vergrößert oder verkleinert werden kann. Auch im Außengelände gibt es Rückzugsmöglichkeiten zum Vorlesen und für Kommunikation der Kinder untereinander. Die Bücherei des Kindergartens steht den Kindern zum ruhigen Vorlesen oder Anschauen von Büchern täglich mit oder auch ohne Begleitung der Erzieherinnen zur freien Verfügung. Sie können sich aus der Fülle der dort in Regalen geordnet bereit gestellten Literatur das für sie passende aussuchen. Auf dem Sofa und dem mit Teppichboden ausgestatteten Raum können mehrere Kinder gleichzeitig anwesend sein, sich über ihre Bücher austauschen oder aber die anwesende Erzieherin um Vorlesen oder Erzählen bitten. 

Ein japanisches Tischtheater, biegsame Puppen, ein Puppenhaus mit entsprechenden Figuren und Mobiliar laden zum Geschichten erzählen und Theaterspielen ein. Die pädagogischen Fachkräfte zeigen den Kindern ihr Interesse an Gesprächen, Fragen und Erzählungen, um die Kinder zum Sprechen zu ermutigen und ihre Dialogbereitschaft zu signalisieren. Die Fachkräfte hören den Kindern aufmerksam zu und blicken sie dabei bewusst an. Nonverbale Äußerungen werden ebenso ernstgenommen wie ausführliche Schilderungen von Erlebtem. Die Fachkräfte geben deutlich formuliert und reflektiert sprachliche Rückmeldungen, um den Wortschatz der Kinder zu erweitern und begleiten ihre Alltagsaktivitäten sprachlich. Die Fachkräfte benutzen grammatische Feinheiten, wie z. B. die Verwendung von Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft, um die Ausdrucksfähigkeit der Kinder zu bereichern und sprechen mit den Kindern in vollständigen und komplexen Sätzen. Reime, Verse, Gedichte und Lieder gehören zur täglichen Sprachbildung dazu. Die Fachkräfte nutzen die Methode des gemeinsam geteilten Denkens, um die Kinder bei der verbalen Formulierung ihrer Gedanken zu unterstützen. Die Fachkräfte achten darauf, mit jedem Kind an jedem Tag ein Gespräch zu führen. Theater- und Museumsbesuche, Ausflüge in die Natur, Fachgespräche mit Experten in der Einrichtung, kommunikationsanregende Materialien, Lesewochen mit Ehrenamtlichen, Besuche in der Stadtbibliothek, den Erwerb eines „Bücherei-Führerscheins“ und die konsequente Beschriftung von Fächern, Mobiliar oder Kunstwerken der Kinder mit Buchstaben unterstützt die literarische Entwicklung der Kinder.

Kleinstkinder werden in die Gespräche eingebunden, auch wenn sie sich verbal noch nicht verständlich machen können. Die Fachkraft artikuliert für das Kind und den Rest der Gruppe die Anliegen der Kleinstkinder. Es wird darauf geachtet, dass bei Gesprächen und Gruppendiskussionen alle Kinder zu Wort kommen und diejenigen beachtet werden, die sich nicht trauen, vor der Großgruppe zu sprechen. Mit ihnen sucht die Fachkraft in Einzelgesprächen oder Kleinstgruppen den sprachlichen Kontakt. In jeder Gruppe gibt es Möglichkeiten, anderen Kindern bei ihren Gesprächen zuzuhören. Das Prinzip der Fachkräfte des Kindergartens Sonnenblume ist es, die Sprechfreude der Kinder zu fördern und zu erhalten und alle Sprechsituationen für die Kinder angstfrei zu gestalten. Der evangelische Kindergarten Sonnenblume nimmt teil am Bundesprogramm Sprach-Kita und legt in diesem Zusammenhang einen ganz besonders hohen Wert auf die alltagsintegrierte Förderung von Sprache, auf die Zusammenarbeit mit den Familien der Kinder und auf eine inklusive Haltung. 

Zur Umsetzung des Programms ist eine zusätzliche pädagogische Fachkraft im Kindergarten tätig, die als zertifizierte Sprachförderfachkraft die Kinder, die Eltern und das Team des Kindergartens begleitet. Anhand des Nationalen Kriterienkataloges (vgl. Tietze, et.al., 2013) überprüft das Team in regelmäßigen Abständen den Ist-Stand beziehungsweise die Weiterentwicklung der Einrichtung in diesem Punkt. Projekte, die der Sprachförderung besonders dienen, Bibliotheksbesuche, interkulturelle Veranstaltungen und Feste, Ausbau und Pflege der kindergarteneigenen Bücherei, Anschaffung bilingualer Kinderliteratur, Lesewochen mit Eltern und Großeltern, Buchausstellungen, Bilderbuchkinos, Musikprojekte oder zweisprachige Theaterstücke tragen zu einem lebendigen Miteinander der verschiedenen Kulturen bei.

Organisation von Elterncafés, gemeinsamen Ausflügen in die Natur oder der Verleih von Kinderliteratur an Familien mit knappen finanziellen Mitteln gehören zum Aufgabenspektrum der Erzieherinnen. Achtsamkeit im Umgang miteinander, die deutlich wird zum Beispiel bei der Übersetzung von Briefen an Eltern mit Migrationshintergrund in die jeweilige Herkunftssprache, die Beachtung und Vertiefung des Prinzips der vorurteilsbewussten Erziehung und Bildung sowie die ressourcenorientierte Unterstützung von Demokratisierungsprozessen aller Akteure betrachten die pädagogischen Fachkräfte als eine ihrer wichtigsten Aufgaben.

Der Kindergarten Sonnenblume verwendet zur systematischen Beobachtung der Kinder das anerkannte und weit verbreitete Verfahren der Bildungs- und Lerngeschichten (vgl. Leu, et.al.,2015). Dieses Beobachtungsinstrument überzeugt durch seine stärkenorientierte Ausrichtung und entspricht somit der pädagogischen Grundhaltung der Erzieherinnen, Kindern und ihren Lernwegen, ihren Talenten und Begabungen jederzeit hohe Wertschätzung entgegenzubringen. Die Bildungs- und Lerngeschichten ermöglichen den Fachkräften, ein Kind in allen wichtigen Lernbereichen einzuschätzen und anhand der Aufzeichnungen mit den Kindern selbst, aber auch mit den Eltern ins Gespräch zu kommen. 

Die Mitarbeiterinnen nutzen das Beobachtungsverfahren bewusst, um einen genauen Blick auf das einzelne Kind zu erhalten und dem Kind sowie den Eltern bewusst zu machen, dass die Beobachtung der Beachtung und wertschätzenden Begleitung des Kindes gilt. Besondere Talente und Stärken werden mit Hilfe der Beobachtung ebenso erfasst wie ein eventueller Unterstützungsbedarf des Kindes. Die pädagogische Planung erfolgt auf der Grundlage der systematischen Beobachtung der Kinder und der Gruppe und wird im Kleinteam und Großteam kommuniziert und entsprechend ausgerichtet. Spezifische Formulare werden dafür im Qualitätsmanagement-Handbuch bereitgehalten und sind für die Fachkräfte jederzeit griffbereit.

Im Kindergarten Sonnenblume wird der Dokumentation der Bildungsprozesse der Kinder besondere Beachtung geschenkt. Dokumentation wird verstanden als Ergebnis eines Dialogs zwischen Kindern und Fachkräften, der Kinder untereinander, einer Auseinandersetzung mit einem Thema innerhalb eines Projektes und dient der Vergegenwärtigung von Entwicklungsprozessen für die Kinder und Fachkräfte selbst und für die Eltern. Sie ist immer prozessorientiert und veränderbar. Kinder hinterlassen in den Dokumentationen Spuren in Form von eigenen Fragen, Zeichnungen, Fotos, Gesprächen, die die Fachkräfte für sie aufzeichnen oder aufschreiben.

 Dokumentation ist für die Kinder Erinnerung und Gedächtnisstütze, Neuorientierung und Neuinterpretation sowie ein Zeichen der Erwachsenen, die ihre Arbeit und ihr Handeln wertschätzen. Für die Fachkräfte ist es eine Gelegenheit, die Kinder besser kennenzulernen, mit ihnen gemeinsam zu lernen und untereinander ins Gespräch über die Impulse und Ideen der Kinder zu kommen. Die Fachkräfte reflektieren mit der Dokumentation ihr eigenes Handeln und das der Kinder. Diese Art der Reflektion trägt zur Professionalisierung der Fachkräfte bei. Größere Projekte werden zusätzlich in Ordnern dokumentiert und für die Öffentlichkeit zugänglich in einem Schrank im Eingangsbereich zum Stöbern und Nachschlagen zur Verfügung gestellt. Jedes Kind führt während seiner Kindergartenzeit ein eigenes Portfolio, in das es alle seine ihm wichtigen Kunstwerke einheften kann. Dabei wird es begleitet von den Fachkräften, die seine Lerngeschichten für es aufschreiben. Eine gut aktualisierte Dokumentation von Projekten und Bildungsprozessen ist für die Fachkräfte eine zentrale Aufgabe. 

Der Kinderschutz ist wesentlicher Bestandteil der Arbeit im Kindergarten Sonnenblume. Die Mitarbeitenden sind sich ihrer Verantwortung gegenüber jedem einzelnen Kind bewusst. Den gesetzlichen Bestimmungen und deren Einhaltung fühlen sich alle Mitarbeitenden verpflichtet. In diesem Zusammenhang spielt die Aufgabe der pädagogischen Fachkräfte zur Forcierung einer vertrauensvollen Erziehungspartnerschaft mit den Familien der Kinder eine wichtige Rolle. Mögliche Fehlentwicklungen, die das Kindeswohl beeinträchtigen können, werden von den Mitarbeitenden angesprochen. Es werden geeignete Beratungsangebote bereitgehalten, die familienunterstützend wirken und bei Problemen Wege aus der Krise aufzeigen können. Den Mitarbeitenden sind die Vorgänge bei einer vermuteten Kindeswohlgefährdung bekannt. Dies sichert ein schnelles Eingreifen. Im Zweifelsfall gilt an dieser Stelle Kinderschutz vor Datenschutz.

Das Kind kommt zur Welt mit dem Impuls, sich die Welt spielend zu erschließen, und dies bleibt für viele Jahre die für das Kind wichtigste Form der Auseinandersetzung mit der Welt. Dem freien Spiel des Kindes daher Zeit und Räume zu geben, ist eine der zentralen Aufgaben der pädagogischen Fachkräfte im Kindergarten Sonnenblume. In Interaktionsprozessen mit Erzieherinnen und anderen Kindern machen die Kinder vielfältige Erfahrungen in allen Bildungsbereichen. Freispiel lässt sich beschreiben als eine Tätigkeit, bei der die Kinder ihre Spielpartner, ihr Spielmaterial, Zeit und Dauer ihres Spiels frei wählen. Mit Engagement und Begeisterung gehen die Kinder ihren Interessen nach und bewegen sich frei in vorbereiteten, gut durchdachten Spielbereichen und Räumen. Sie erfahren Selbstwirksamkeit und bauen Freundschaften und Beziehungen zueinander auf. Ihre Persönlichkeit entwickelt und festigt sich, sie erleben Gemeinschaft, vertiefen Erkenntnisse und bauen Wortschatz und verbale Kommunikation aus. Sie erfahren Grenzen, lösen Konflikte, lernen, mit Erfolg und Misserfolg umzugehen und finden ihre Rolle in der Gruppe. 

Jedes Kind hat ein Recht auf Spiel als seine Form des Lernens. Dafür benötigt es im Kindergarten Ruhe und Zeit. Freispiel kann allein oder mit anderen stattfinden, in vertrauter, entspannter Atmosphäre und mit Unterstützung der Erzieherinnen, die mit ihrer Fachkompetenz Entwicklungsprozesse begleiten. Im freien Spiel des Kindes entwickelt sich Kreativität, ausgehend von seiner Wissbegierde und Lernbegeisterung. Das Kind wird in diesem Sinne nicht als Objekt von den Bildungsbemühungen Erwachsener, sondern als Akteur seines eigenen Lernens betrachtet. Das Potenzial und die Kompetenz dafür bringt das Kind mit auf die Welt.

Das Spiel fördert die Persönlichkeitsentwicklung und bildet den Nährboden für schulische und berufliche Fähigkeiten. Dieses Prinzip gilt für alle Kinder in allen Altersstufen des Kindergartens Sonnenblume und findet in der pädagogischen Praxis Anwendung.

Die Räume im evangelischen Kindergarten Sonnenblume haben im reggianischen Sinne eine wichtige Bedeutung. In der Reggio-Pädagogik wird der Raum als 3. Erzieher bezeichnet. Pädagogische Fachkräfte, die Kinder untereinander und der Raum als solcher haben eine erzieherische Funktion. Der Raum soll zum Handeln auffordern und wird als Interaktionspartner erlebt. Er enthält Bildungsanregungen und fördert den Wahrnehmungsprozess. Der Eingangsbereich lädt mit Fotos von Kindern und Fachkräften dazu ein, sich als Besucher einen ersten Eindruck zu verschaffen. Im Eingangsbereich befinden sich Tische und Stühle, um einander zu begegnen. Dort steht ein Teller mit frischem Obst, es hängen Dokumentationen zu laufenden Projekten an den hierfür vorgesehenen Dokumentationsflächen sowie relevante Alltagsinformationen an den Infowänden aus. Die Wände „sprechen und erzählen“ auf großen Dokumentationsflächen von Projekten und Bildungsprozessen der Kinder. Sie sind der „Spiegel der pädagogischen Haltung“. 

Das Prinzip „Dokumentation statt Dekoration“ prägt die Gestaltung der Wände in den Gruppen und im Eingangsbereich. Fenster werden nicht zugehangen, sondern geben den Blick nach außen und von draußen nach innen frei. Die Räume dürfen von den Kindern umgestaltet werden. Dabei wird darauf geachtet, dass insbesondere im Bereich der Integrationsgruppe und den Unterdreijährigen dem kindlichen Bedürfnis nach Sicherheit und wiederkehrender Struktur Rechnung getragen wird. Räume werden im Kindergarten Sonnenblume als „Werkstatt“ betrachtet, in denen sich Kreativität entfalten und die Kinder sinnlich-ästhetische Erfahrungen machen können. Auch die Waschräume werden als Experimentierräume mit einbezogen. Es wird den Kindern eine Vielfalt von Materialien angeboten, darunter Vieles, das nicht vorgefertigt, sondern gestalt- und veränderbar ist. Klarheit, Ordnung und Schönheit des angebotenen Materials hat ebenso eine große Bedeutung wie der Bezug zur Umwelt und dem Umfeld. 

Lichttische und Overhead-Projektoren stehen den Kindergartenkindern zum Experimentieren mit Licht und Schatten zur freien Verfügung und sind jederzeit griffbereit. Den Krippenkindern werden insbesondere Angebote im Bereich der sinnlichen und ästhetischen Wahrnehmung gemacht. Die Offenheit der Räume und die verlässliche Anwesenheit einer Fachkraft in jedem Raum machen eine interessengeleitete Alltagsgestaltung möglich. Im Kindergarten Sonnenblume haben die Kinder die Möglichkeit, die Räume aufzusuchen, von denen sie sich besonders angezogen fühlen. Die Kindergartenund Krippenkinder sind nicht auf ihren Gruppenraum beschränkt, sondern können während des Tages in die Bücherei, das Atelier, den Bewegungsraum, das Außengelände, den Ruheraum sowie in beiden Gruppenräumen spielen und interagieren. Gruppenübergreifende Aktivitäten sind ausdrücklich erwünscht. In der Krippe achten die Fachkräfte auf die Balance zwischen Offenheit der Räume und dem erhöhten Bedürfnis der Kinder nach Geborgenheit und Sicherheit. 

Der Anspruch, Räume mit Pflanzen und Bildern behaglich zu gestalten, hat seinen Ursprung in dem Wissen, dass eine geborgene und sichere Atmosphäre die Grundlage für kindliches Lernen schafft. Das Kindergarten-Atelier als Raum für vielerlei sinnlichästhetisches Handeln ist ein Ort, an dem die Kinder mit bildnerischer Kunst rezeptiv und produktiv in Kontakt kommen. Anregende Materialien stehen täglich zur Verfügung und sind für die Kinder in Sicht- und Reichweite. Eine der Fachkräfte betreut als Begleiterin und Anleiterin bildnerisch-künstlerische Groß- und Kleinprojekte. 

Raum endet im Kindergarten Sonnenblume nicht an der Haustür, sondern bezieht sich auch auf die Wahrnehmung der Außen-Räume. Dazu zählen die Sporthalle, der Ort Wellingholzhausen mit Einzelhandel, Bücherei, Feuerwehr, Kulturzentrum Fachwerk 1775, u.a., sowie der Wald und das Außengelände der Einrichtung.

Die Erhaltung und Förderung der Gesundheit der Kinder wird im Kindergarten Sonnenblume als eine wichtige Aufgabe und als Voraussetzung für eine engagierte Teilnahme der Kinder an allen Aktivitäten des Kindergartens betrachtet. Das körperliche und seelische Wohlbefinden der Kinder spielt dabei eine herausragende Rolle. Die pädagogischen Fachkräfte sorgen dafür, dass sich Aktivität und Entspannung für die Kinder abwechseln und räumliche und zeitliche Rückzugs- und Ruhemöglichkeiten als feste Bestandteile in der Tagesplanung Berücksichtigung finden. Regelmäßige Gesundheitspräventionsmaßnahmen sind in der Jahresplanung installiert. Tägliche Bewegungsangebote im Bewegungsraum und im Außengelände sowie die Zusammenarbeit mit den Eltern bezüglich einer gesunden, vollwertigen Ernährung der Kinder werden von den Fachkräften offensiv unterstützt. Die Fachkräfte werden innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Fristen in Erster-Hilfe am Kind geschult. Die Gesundheit der Mitarbeiterinnen des Kindergartens Sonnenblume steht gleichberechtigt neben dem Bestreben, für die Kinder eine gesundheitsfördernde Umgebung zu gestalten und zu erhalten. Daher stehen in jedem Gruppenraum rückenfreundliche Erzieherstühle zur Verfügung. 

Bei der Möblierung der Krippengruppen wurde darauf geachtet, dass Kinder und Erwachsene durch entsprechende Sitzbänke und Tische auf Augenhöhe miteinander kommunizieren und agieren können. Zwei feste Vertretungskräfte stehen dem Kindergarten bei Abwesenheiten der Erzieherinnen zur Verfügung. Damit wird die Bildung, Betreuung und Erziehung der Kinder zu jeder Zeit auf hohem Niveau sichergestellt. Die Entfaltung persönlicher Stärken und Raum für größtmögliche Handlungskompetenz bestimmen die effektive und verlässliche Einsatzplanung für die Mitarbeitenden. Auf Pausen- und Verfügungszeiten wird dabei explizit geachtet. Rückzugsmöglichkeiten zur Vorbereitung der pädagogischen Arbeit und der Pausen sowie Gesprächsmöglichkeiten untereinander und mit der Leitung sind geregelt und strukturiert. Maßnahmen zur gesundheitlichen Prävention finden innerhalb der vorgesehenen, gesetzlichen Fristen statt. Wünsche und Anregungen der Mitarbeiterinnen werden ernst genommen und in die Arbeitsabläufe integriert.

Die Familien finden in unserer Einrichtung eine Atmosphäre vor, die sich durch Akzeptanz, wertschätzenden Umgang und Interesse füreinander auszeichnet. Die familiäre Welt ist die Basis, von der aus sich das Kind Neues aneignet. Im Gespräch mit den Familien greifen wir Fragen über „Gott und die Welt“ auf und bieten Hilfe und Unterstützung an. In der Zusammenarbeit von Eltern und Kindergarten hat jedes Kind die Chance, seine familiären Erfahrungen mit den Angeboten der Einrichtung zu verknüpfen und zu erweitern. 

An regelmäßig durchgeführten Elternsprechtagen erfahren die Eltern, wie die Erzieherinnen den Entwicklungsstand ihres Kindes einschätzen. Der wechselseitige Austausch ist dabei von grundsätzlicher Bedeutung. Die Eltern erhalten auf Wunsch Rat und fachliche Unterstützung auch in schwierigen Lebenssituationen. Die Fachkräfte verstehen sich als Beraterinnen und Begleiterinnen der Eltern in allen Belangen, die das Kind betreffen und in denen fachliche Hilfe vonnöten ist. Sie bauen Brücken zu Beratungsstellen, Ärzten, Therapeuten oder Familienhilfen. Sie helfen bei Übergängen und bieten sich an als fachlich kompetente Gesprächspartnerinnen. In Kooperation mit therapeutischen Institutionen kann ein Erstkontakt hergestellt werden und bei Bedarf, eine Begleitung der Familien durch die Erzieherinnen erfolgen.

Gesprächsbereitschaft und Verständnis ist im alltäglichen Umgang mit den Eltern eine wesentliche Voraussetzung einer Erziehungspartnerschaft. In der täglichen, wöchentlichen, monatlichen und jährlichen Planung der pädagogischen Arbeit, sind die Erzieherinnen immer wieder auf die Unterstützung der Eltern angewiesen.. Die pädagogischen Fachkräfte des Kindergartens Sonnenblume sind an einer authentischen Erziehungspartnerschaft mit den Eltern der Kinder interessiert. Dazu bauen sie von Beginn an eine enge Beziehung zu den Eltern der Kinder auf und nehmen sie als Gesprächspartner und Experten ihrer Kinder sehr ernst.

Die Fachkräfte sind sich der Rolle des Kindergartens als familienergänzende Institution bewusst und suchen einen stetigen Austausch mit den Eltern. In Gesprächen und auf Elternabenden entwickeln Erzieherinnen und Eltern gemeinsame Ideen zur Gestaltung des Kindergartenalltags und besonderer Aktivitäten. 

Die Eltern werden explizit mit ihren Talenten und Begabungen in die Arbeit der Einrichtung eingebunden und haben jederzeit die Möglichkeit, nach Absprache an der pädagogischen Arbeit mitzuwirken. In Lesepaten-Wochen, bei Naturbegegnungen, und künstlerischen Aktivitäten ist das Expertenwissen der Eltern gefragt und wird ebenso gerne in Anspruch genommen wie Fahrdienste in Waldwochen oder bei Museums- und Theaterbesuchen oder die Mithilfe an Kuchenbuffets oder Grillstationen bei Festen und Feiern. Ihre Mitwirkungsmöglichkeit in Gremien und Ausschüssen wird ihnen bekannt gemacht und beworben. Die Fachkräfte sind darüber hinaus in der Lage, ihre fachlichen und persönlichen Grenzen aufzuzeigen und die Eltern an weiterführende Beratungsstellen zu verweisen. Eine spezifische Schulung aller Mitarbeiterinnen macht eine ziel- und lösungsorientierte, systemische Beratung der Eltern möglich.

Die Arbeit im Team findet im Kindergarten Sonnenblume auf verschiedenen Ebenen statt: 

  • Das gesamte Team trifft sich zu regelmäßigen gemeinsamen Besprechungen. Inhalte sind dabei die Weiterentwicklung der pädagogischen Arbeit und des Qualitätsmanagementsystems, Jahresplanung, Terminabsprachen, Fallbesprechungen und Zielorientierung. An zwei Tagen im Jahr findet eine Inhouse-Fortbildung für alle Fachkräfte statt.
  • Das Team einer Gruppe trifft sich zur Erarbeitung von Projekten, Beobachtung und Dokumentation und gruppeninternen Fallbesprechungen. 
  • Das Team der Vorschulgruppe erarbeitet die Inhalte für die Schulanfänger – besondere Aktionen und Angebote und transportiert diese in die gemeinsame Dienstbesprechung.
  • Die Jahresgespräche führt die Leitung mit den pädagogischen Fachkräften in Einzelgesprächen durch.
  • Die Leitung und die stellvertretende Leitung sorgen für gemeinsame regelmäßige Gesprächszeiten zur Abstimmung innerbetrieblicher Angelegenheiten.

Der evangelisch-lutherische Kirchenkreis Melle-Georgsmarienhütte als Träger des evangelischen Kindergartens kommt dem Kindergarten und seiner Arbeit besonders nahe in der Person der pädagogischen Leitung, Frau Anke Fuchs, sowie der betriebswirtschaftlichen Leitung, Frau Sarah Harris. Verwaltungskräfte im Kirchenamt unterstützen den Kindergarten in verwaltungstechnischer Hinsicht und sind somit unverzichtbar für den reibungslosen Ablauf des Kindergartenbetriebes.

Die vertrauensvolle und enge Zusammenarbeit insbesondere mit der pädagogischen Leitung ermöglicht eine fachliche Weiterentwicklung des pädagogischen Personals und des gesamten Betriebes sowie die Unterstützung der Leitung in allen Angelegenheiten des Kindergartens Sonnenblume. Regelmäßige Besuche der pädagogischen Leitung bei Festen und Veranstaltungen des Kindergartens befördern für die pädagogischen Mitarbeiterinnen das Gefühl des Getragenseins und der Informiertheit des Trägers über ihren Arbeitsbereich. 

Auch die Elternschaft wird durch regelmäßige Anschreiben und Grüße des Trägers daran erinnert, dass der Kindergarten Sonnenblume ein Teil des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises ist und gemeinsam mit neun weiteren Einrichtungen ein wichtiger Bestandteil eines Netzwerks und einer durch ein evangelisches Profil gekennzeichneten Kooperationsgemeinschaft ist.

  • Dialog mit der Grundschule

Der Übergang der Kinder vom Kindergarten in die Grundschule wird durch einen regelmäßigen fachlichen Austausch und unterschiedliche Angebote wie z.B. wechselseitige Besuche, Hospitationen oder gemeinsame Projekte unterstützt. Beide Institutionen arbeiten an gemeinsamen Strukturen und Verfahren, die es den Kindern ermöglichen, den Eintritt in die Schule angstfrei und freudig zu erleben.

 

  • Zusammenarbeit mit weiteren Institutionen und Personen

Wichtige Kooperationspartner des Kindergartens sind der Ortsrat Wellingholzhausen mit Ortsbürgermeister und der Kulturverein Fachwerk 1775, der den Kindergarten insbesondere im Bereich der kulturell-ästhetischen und künstlerischen Arbeit unterstützt, indem er technisch modern ausgestattete Räumlichkeiten für Aufführungen, Kunstausstellungen der Kinder und andere Veranstaltungen des Kindergartens zur Verfügung stellt. Darüber hinaus spielt der Sportverein mit Angeboten für die Kinder in Krippen- und Kindergartenalter sowie die Heimatkapelle des Ortes eine bedeutende Rolle. 

Naturführer, Lesepaten, Künstler, Museumspädagogen, Handwerker und andere Experten des Ortes bereichern die pädagogische Arbeit in regelmäßigen Abständen. Die Stadt Melle sowie Kinderärzte, Therapeutinnen, Mitarbeiterinnen der Stadt- und Dorfbibliothek und die integrative Kunst- und Musikschule arbeiten eng mit dem Kindergarten zusammen. 

Im Kindergarten Sonnenblume sind sich die Erzieherinnen darüber bewusst, dass Bildung, Betreuung und Erziehung der Kinder eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe darstellt und nicht allein in den vier Wänden der Einrichtung geschieht. Zwischenmenschliche Beziehungen, Kompetenzen und Ressourcen vieler Akteure bilden ein Netzwerk, in dem Kinder aufwachsen und miteinander und voneinander lernen. Als Bildungs- und Erziehungspartner werden nicht allein die Eltern betrachtet, sondern auch Künstler des Ortes, Lehrer, Handwerker, Gärtner, Naturführer, Sportler, Musiker, Pastoren und andere für die Kinder interessante Menschen. Zu ihnen nehmen die Fachkräfte bewusst Kontakt auf, um Bildung vielfältig zu gestalten und echte Experten ihres Fachs mit in die Arbeit des Kindergartens zu involvieren.

Damit Kinder ihre Potenziale entfalten können, werden oben genannte Personenkreise nach Ansicht der Fachkräfte des Kindergartens benötigt. Die Einrichtung steht allen Interessierten offen. Besucher sind jederzeit herzlich willkommen, die Einrichtung auch bei laufendem Betrieb zu besichtigen, die Erzieherinnen kennenzulernen und sich zu informieren. Hospitationen im Kindergartenalltag sind ausdrücklich erwünscht. Der Kindergarten beteiligt sich an den Festen und Feierlichkeiten im Ort Wellingholzhausen, damit Eltern, Kinder und Familienangehörige „ihren“ Kindergarten vor Ort als präsente, öffentliche Einrichtung erleben. Veranstaltungen im Fachwerk 1774, das Bürgerparkfest, Weihnachtsmärkte, Umzüge des Schützenvereins, Kooperation mit den örtlichen Sportvereinen, gemeinsame Laternenfeste und ökumenische Gottesdienste mit der katholischen Kirchengemeinde sind fester Bestandteil der Jahresplanung. 

Die Konzeption des Kindergartens sowie der einrichtungsübergreifende Bildungsplan des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Melle-Georgsmarienhütte werden allen Interessierten und zuvorderst den Familien der angemeldeten Kinder zur Verfügung gestellt, damit die Inhalte der pädagogischen Arbeit weiter transportiert werden können. Eine eigene Homepage (www.kita-sonnenblume-melle.de), Presseberichte über besondere Veranstaltungen, Visitenkarten sowie Berichte aus dem Kindergartenalltag im Gemeindebrief der evangelischlutherischen St. Petri-Kirchengemeinde ergänzen die ortsnahe, öffentliche Präsenz.

Der evangelische Kindergarten Sonnenblume ist eine evangelische Bildungsinstitution in einem vorwiegend katholisch geprägten Umfeld in Wellingholzhausen. Die derzeitige Elterngeneration des Ortes ist selber in den katholischen Kindergarten des Ortes gegangen, wurde katholisch getauft und steht mit Schützen- und Ortsvereinen in einer katholischen Tradition. Daher ist es entscheidend für den evangelischen Kindergarten Sonnenblume, eine wirkungsvolle Öffentlichkeitsarbeit zu leisten, damit der Kindergarten mit einem spezifischen Profil Aufmerksamkeit bekommen kann. Verschiedene Maßnahmen sind während des Jahres daher konsequent fest eingeplant:

  • Jährlich eine große musikpädagogische Aufführung im Fachwerk 1775, zu dem der ganze Ort durch Ankündigungen in Veranstaltungskalendern und Presse eingeladen ist. Der Eintritt ist kostenlos. Am Ende der Aufführung wird um eine Spende gebeten.
  • Kunstausstellungen der Kinder
  • Konsequente Teilnahme an allen ortsrelevanten Festen und Veranstaltungen.
  • Teilnahme der Leitung an Ortsratssitzungen, Neujahrsempfängen und einrichtungsübergreifenden Konferenzen.
  • Regelmäßige Pressemitteilungen über pädagogische Inhalte der Arbeit im Kindergarten Sonnenblume.
  • Konsequente Vernetzung und persönliche Ansprache von Verantwortlichen im Einzelhandel vor Ort bei Lebensmitteleinkäufen und Bestellungen von Martinsgänsen u. a.
  • Gute, ökumenische Zusammenarbeit mit dem katholischen Kindergarten und dem zuständigen Pfarrer.
  • Die Pflege und die naturnahe und kreative Gestaltung des Außengeländes hat Öffentlichkeitwirkung..
  • Medienanfragen werden immer entgegengenommen und von der Leitung bearbeitet.
  • Eine den Eltern und Familien der Kinder zugewandte und auf ihre Bedürfnisse ausgerichtete Haltung hat Öffentlichkeitswirkung und wird von den Fachkräften ernst genommen.
  • Die Großeltern der Kinder werden regelmäßig durch spezielle Großelternnachmittage oder Lesepatenschaften in die Arbeit der Einrichtung einbezogen.
  • Als wesentlich werden die Präsenz und die professionelle Ausstrahlung der Mitarbeitenden einschließlich der Praktikantinnen und Praktikanten betrachtet. Hierbei ist jeder Fachkraft bewusst, dass ihr eigenes persönliches Auftreten sowie ihr Erscheinungsbild im Dorf und an ihrem Arbeitsplatz als Öffentlichkeitsarbeit zu werten ist und daher konsequente Beachtung erfordert.
  • Infowände und Elternbriefe sind immer aktualisiert und benutzerfreundlich gestaltet. 

Im Kindergarten Sonnenblume wird mit dem Instrument eines Qualitätsmanagementsystems gearbeitet, um eine kontinuierliche, auf qualitativ hohem Niveau gewünschte Weiterentwicklung der Einrichtung gewährleisten zu können. Das Qualitätsmanagementsystem Kindertageseinrichtungen in Niedersachsen (QMSK) wurde im Jahre 2015 im Team eingeführt, gemeinsam erarbeitet und laufend auf den aktuellen Stand gebracht. Leitbild, übergeordnete Qualitätsziele, Prozessregelungen, Leitfäden und Abläufe des Kindergartens wurden verbindlich geregelt und werden in regelmäßigen Abständen überprüft und neu diskutiert. In der Systematik orientiert sich das entstandene Handbuch an den Leitlinien des Bundesrahmenhandbuchs der Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder e.V. (BETA) und des diakonischen Instituts für Qualitätsentwicklung im Diakonischen Werk der EKD e.V. (DQE). Grundlage der pädagogischen Inhalte sind übergeordnete Vorgaben. Dazu zählen:

  • Das Gesetz über Tageseinrichtungen für Kinder in Niedersachsen (KiTAG) mit den Durchführungsverordnungen
  • Das Sozialgesetzbuch VIII (KJHG)
  • Die gesetzlichen Vorgaben SGB IX sowie SGB XII für die gemeinsame Bildung und Erziehung von Kindern mit Behinderung und von Behinderung bedrohten Kindern
  • Das Bundeskinderschutzgesetz
  • Die UN-Kinderrechtskonvention
  • Die Behindertenrechtskonvention

 

Des Weiteren sind:

  • Das Kind im Mittelpunkt – Grundsätze für die Arbeit in evangelischen Kindertagesstätten
  • Orientierungsplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich niedersächsischer Tageseinrichtungen für Kinder
  • Bundesrahmenhandbuch (2009) der Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder e.V. (BETA)

Grundlage der pädagogischen Arbeit.

Leu, Hans-Rudolph; Flämig, Katja; Frankenstein, Yvonne; Koch, Sandra; Pack, Irene; Schneider, Kornelia; Schweiger, Martina (2015): Bildungs- und Lerngeschichten. 1. Auflage. Verlag das Netz. Deutsches Jugendinstitut. München 

 

Tietze, Wolfgang; Viernickel, Susanne (Hrsg.); Dittrich, Irene; Grenner, Katja; GrootWilken, Bernd; Sommerfeld, Verena; Hanisch, Andrea (2013): Pädagogische Qualität in Tageseinrichtungen für Kinder. Ein nationaler Kriterienkatalog. 4. Auflage. Cornelsen. Berlin